Jan 31 – Guest Lecture “Back to the Future: Reflektionen zu den Übertragungen von zwei antirassistischen Romanen der 1920er Jahre” 🗓
Peter Höyng
(Emory University)
Back to the Future:
Reflektionen zu den Übertragungen von zwei antirassistischen Romanen der 1920er Jahre
Jan 31, 2025, 12:15-13:45, 00.212, Philosophicum II (Jakob-Welder-Weg 20)
Zusammen mit einem Kollegen hat Peter Höyng zwei Romane von österreichischen Autoren der 1920er Jahre aus dem Deutschen ins Englische übersetzt und herausgegeben:
Hugo Bettauer, The Blue Stain. A Novel of a Racial Outcast (1922). Rochester, NY: Camden House, 2017.
Arthur Rundt, Marylin. A Novel of Passing (1928). Rochester, NY: Camden House, 2022.
Obwohl sich beide Romane in Stil und Inhalt wesentlich voneinander unterscheiden, eint sie, dass sie ihrem deutschsprachigen Publikum ein Bild der rassistischen USA vorführen, um eine anti-rassistische Haltung bei der LeserIn zu evozieren.
Sein Vortrag reflektiert über diese Übertragung in doppelter Hinsicht oder in interkultureller Absicht. Zum einen kann die Übersetzung als ein zeitgemäßer Beitrag innerhalb der German studies in Nordamerika verstanden werden. Zum anderen kann die Übertragung aber auch als ein Dokument interkultureller Germanistik gewertet werden, deutsche Literatur in ihrem Versuch das Fremde, ein Drittes oder das Andere zu integrieren. Kurzum versteht sich sein Vortrag als ein Beitrag zur interkulturellen Germanistik, bei der die Germanistik und German studies in Nordamerika zueinander in ein dialogisches Verhältnis treten.
Peter Höyng [ausgesprochen: Hö-ing] studierte Germanistik und europäische Geschichte in Bonn und Siegen, bevor er seinen Doktorgrad mit einer Dissertation zu historischen Dramen im 18. Jahrhundert an der University of Wisconsin-Madison erlangte. Seit 2005 lehrt und forscht er an der Emory University in Atlanta, Georgia. Aus kulturhistorischer Sicht publiziert er zahlreich zu Themen, die sich vor allem aus seinem Interesse an österreichischer Literatur und Kultur entzünden. So hat er beispielsweise zu Werken von assimilierten Juden wie Theodor Herzl, Hugo Bettauer, Georg Kreisler oder George Tabori gearbeitet, wie auch zum Theater von Elfriede Jelinek oder Thomas Bernhard veröffentlicht, oder aber zu Beethoven als Leser von Literatur zahlreiche Essays vorgelegt. Neben seinen über 50 Essays, hat er insgesamt vier Bücher editiert und eine Monographie publiziert.
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